Falterraupen: Erkennen, Fraßschäden & natürliche Maßnahmen
Falterraupen sind die Larven von Schmetterlingen und Nachtfaltern. Viele Arten sind nützlich und gehören zum natürlichen Gartenleben – manche können jedoch bei Massenauftreten Pflanzen stark schädigen. Hier erfährst du, wie du Falterraupen erkennst, welche Schäden typisch sind und welche natürlichen Maßnahmen helfen.
Was sind Falterraupen?
Falterraupen sind Entwicklungsstadien von Schmetterlingen (Tagfalter) und Nachtfaltern. Sie fressen je nach Art an Blättern, Knospen, Blüten oder sogar an Stängeln. Viele Raupenarten sind sehr spezialisiert und kommen nur an bestimmten Pflanzen vor.
Typische Schadbilder
- angefressene Blätter, Löcher oder Skelettfraß
- abgefressene Triebspitzen oder Knospen
- Kotkrümel auf Blättern oder am Boden
- Gespinste oder zusammengezogene Blätter (je nach Art)
- Fraßschäden treten oft in kurzer Zeit stark sichtbar auf
Welche Pflanzen sind häufig betroffen?
- Kohlgewächse (z. B. Kohlweißling-Raupen)
- Obstgehölze & Ziersträucher (verschiedene Frostspanner- oder Wicklerraupen)
- Kräuter und Stauden
- Buchsbaum (Buchsbaumzünslerraupen)
Ursachen für starken Raupenbefall
- milde Winter (mehr Überwinterung)
- warme Frühjahre (schnellere Entwicklung)
- wenig natürliche Gegenspieler
- einseitige Bepflanzung ohne Vielfalt
Vorbeugung im naturnahen Garten
1. Vielfalt fördern
- Blühpflanzen und Strukturen für Nützlinge & Vögel schaffen
- Hecken, Staudenbeete und Kräuterinseln kombinieren
2. Regelmäßige Kontrolle
- Blattunterseiten prüfen (Eier & junge Raupen)
- Triebspitzen, Knospen und Gespinste kontrollieren
3. Mechanische Maßnahmen
- Raupen absammeln (morgens oder abends)
- befallene Blätter/Triebe entfernen (je nach Pflanze)
Natürliche Nützlinge & passende Empfehlungen
Gegen Raupen gibt es keine Einheitslösung – wichtig ist, wo die Raupen leben und wie sie fressen. Hier die sinnvollsten natürlichen Optionen (inkl. Empfehlung, warum sie passt):
Empfehlung bei Blattfressern: Bacillus thuringiensis (Bt)
Wenn Raupen sichtbar an Blättern fressen (z. B. Kohlraupen, Buchsbaumzünsler, viele Wickler-/Spannerarten), ist Bacillus thuringiensis (Bt) meist die passendste, natürliche Maßnahme.
- Warum passend: Bt wird über den Fraß aufgenommen und wirkt dadurch gezielt gegen viele Falterraupen.
- Warum sinnvoll: Es erreicht Raupen auch dann, wenn sie sich gut verstecken (Blattunterseiten, Pflanzeninneres).
- Wichtig: Bt wirkt nur, wenn die Raupen behandelte Blattflächen fressen – daher gründlich sprühen (auch Unterseiten).
Nematoden bei bodenlebenden Raupen (z. B. „Erdraupen“)
Wenn Raupen tagsüber im Boden sitzen und nachts Pflanzen bodennah schädigen, können Nematoden (Steinernema-Arten) eine sehr gute Unterstützung im Boden sein.
Natürliche „Gartenhelfer“ (immer hilfreich)
- Vögel (z. B. Meisen) – sammeln Raupen in Sträuchern und Bäumen
- Laufkäfer – jagen am Boden und fressen weiche Stadien
- Parasitoide (z. B. Raupenfliegen/Schlupfwespen) – natürlicher Druck im Ökosystem
Wann sollte man handeln?
- wenn Jungpflanzen oder Ernte bedroht sind
- wenn sich Raupen stark vermehren (Massenauftreten)
- wenn ganze Pflanzen sichtbar geschwächt werden
- wenn es sich um problematische Arten handelt (z. B. Buchsbaumzünsler)
FAQ zu Falterraupen
Sind Falterraupen immer schädlich?
Nein. Viele Raupen sind Teil eines gesunden Gartens. Problematisch wird es meist erst bei Massenauftreten oder empfindlichen Kulturpflanzen.
Was ist die schnellste, natürliche Maßnahme?
Absammeln und Entfernen befallener Blätter/Triebe – besonders bei kleinen Beständen sehr effektiv.
Wann ist Bt (Bacillus thuringiensis) sinnvoll?
Wenn Raupen sichtbar an Blättern fressen und du früh eingreifen willst. Wichtig: Bt muss gefressen werden, daher gründlich auf die Fraßstellen (auch Unterseiten) bringen.
Wann sind Nematoden sinnvoll?
Vor allem bei bodenlebenden Raupenstadien (z. B. „Erdraupen“). Wichtig ist ein ausreichend feuchter Boden, damit Nematoden aktiv bleiben.


