Erdraupen: Erkennen, Schäden & natürliche Nematoden
Als „Erdraupen“ bezeichnet man die Larven verschiedener Eulenfalter, die im Boden leben und nachts an jungen Pflanzen fressen. Typisch sind plötzlich umgeknickte oder „abgeschnittene“ Keimlinge. Hier erfährst du, wie du Erdraupen erkennst, vorbeugst und mit natürlichen Nützlingen unterstützen kannst.
Was sind Erdraupen?
Erdraupen sind überwiegend nachtaktive Raupen, die tagsüber im Boden oder unter Pflanzenresten verborgen bleiben. Sie fressen an Stängeln und Wurzeln – besonders gefährdet sind Keimlinge und frisch gesetzte Jungpflanzen. Häufig rollen sich Erdraupen bei Störung zusammen.
Typische Schadbilder
- Keimlinge/Jungpflanzen sind „abgeschnitten“ und liegen um
- Fraß am Stängelansatz knapp über oder unter der Erdoberfläche
- welkende Pflanzen trotz ausreichender Bewässerung
- Fraß an Wurzeln und unterirdischen Pflanzenteilen
- Raupen im Boden, oft grau-braun und gut getarnt
Welche Pflanzen sind häufig betroffen?
- Salat, Kohl, Paprika, Tomaten, Gurke
- Sommerblumen und Stauden im Beet
- Erdbeeren und junge Kräuter
- Keimlinge in Anzuchtschalen (bei Freilandnähe)
Ursachen & begünstigende Bedingungen
- viel organisches Material am Boden (Mulch, Pflanzenreste) als Versteck
- unkrautreiche Beete und dichter Bewuchs
- warme Frühjahrs- und Sommernächte
- fehlende natürliche Gegenspieler im Boden
Vorbeugung gegen Erdraupen
1. Beete sauber & übersichtlich halten
- Pflanzenreste reduzieren, Unkraut entfernen
- Mulchschichten kontrolliert einsetzen (nicht zu dick direkt am Stängel)
2. Jungpflanzen schützen
- Stängelansatz schützen (z. B. Pflanzkragen aus Karton/Kunststoff)
- Keimlinge nicht zu früh ins Freiland setzen
3. Bodenpflege
- Boden regelmäßig lockern (Verstecke stören)
- Wasser gezielt morgens statt abends geben (weniger nachtaktive Feuchtebereiche)
Sanfte Maßnahmen bei Befall
- abends absammeln (Taschenlampe) – besonders wirksam bei kleinem Befall
- oberste Bodenschicht nahe der Pflanze vorsichtig durchsuchen
- befallene Pflanzenreste entfernen
- Pflanzkragen nachrüsten, um Stängelfraß zu reduzieren
Natürliche Nützlinge: Nematoden gegen Erdraupen
Eine bewährte, natürliche Unterstützung im Boden sind Nematoden (mikroskopisch kleine Fadenwürmer), die gezielt im feuchten Boden aktiv werden. Gegen bodenlebende Raupenstadien werden häufig Steinernema-Arten eingesetzt.
- wirken dort, wo Erdraupen leben: im Boden
- unterstützen die Reduktion von Larvenstadien
- für Menschen, Haustiere und Pflanzen unbedenklich
Langfristige Gartentipps
- naturnahe Gartenelemente fördern (z. B. Laufkäfer als Bodenjäger)
- Fruchtfolge nutzen und Beete nicht dauerhaft „gleich“ bepflanzen
- Jungpflanzen in den ersten Wochen besonders schützen
FAQ zu Erdraupen
Woran erkenne ich Erdraupen sicher?
Typisch sind über Nacht „abgeschnittene“ Jungpflanzen. Wenn du in der Dämmerung kontrollierst oder im Boden nahe der Pflanze suchst, findest du die Raupen oft in wenigen Zentimetern Tiefe.
Warum fressen Erdraupen nachts?
Viele Arten sind nachtaktiv, weil sie so weniger Fressfeinden ausgesetzt sind. Tagsüber verstecken sie sich im Boden.
Welche Sofortmaßnahmen helfen am schnellsten?
Absammeln in der Dämmerung und Pflanzkragen am Stängelansatz sind schnelle, mechanische Schritte. Zusätzlich hilft eine saubere Beetpflege.
Sind Nematoden auch im Hochbeet oder Kübel möglich?
Ja, wenn der Boden ausreichend feucht gehalten wird. Wichtig ist, dass Nematoden im Substrat nicht austrocknen.

